Braucht die EU eine Verfassung?


01.02.2007 - 15.31 Uhr

Europäische Monarchie

Riederer (Pseudonym)

Es wird oft bedauert, dass die Bevölkerung Europas keine emotionale Bindung an den Begriff "Europa" habe. Drum ein außergewöhnlicher Vorschlag: Die Schaffung einer europäischen Monarchie. Der Monarch als Integrationsfigur. Er soll allerdings nicht die Richtlinien der Politik bestimmen, sondern er soll eine personifizierte Flagge sein. Die emotionale Bindung an eine Person ist leichter als an eine abstrakte Idee. Und der Repräsentant des europäischen "Vaterlands" soll nicht ein Parteienvertreter sein, der im vorhergegangenen Wahlkampf von der Gegenpartei gegenüber der Bevölkerung für ablehnenswert erklärt worden ist und nun - zumindest in seinem Herkunftsland - von der Hälfte der Bevölkerung nicht geschätzt wird. Die Parteien stehen einem solchen Vorschlag zumeist eher ablehnend gegenüber, zumal sie den Präsidentenposten gern für ver- oder gediente Parteimänner zur Verfügung haben wollen. Die allgemeine Parteiverdrossenheit sollte aber eines besseren belehren. Außerdem ist das Regieren unter dem Glanz einer Krone leichter als ohne, und die Regierungsmannschaft ist in gewissem Umfang von Repräsentationsaufgaben entlastet (repräsentieren sollen die Mitglieder der monarchischen Familie) und hat mehr Zeit, sich auf die eigentlichen Regierungsaufgaben zu konzentrieren. Auch ist es gut, wenn der Regierungs-, Kommissions- o.dgl. -Chef eine seinem Zugriff entzogene moralische Autorität über sich weiß. Man befrage die Bevölerung und die Politiker in den Monarchien der EU.

Es fragt sich freilich, woher man den Monarchen nehmen soll. Habsburg? Bourbon? Einen Turnus wie in Malaisia? Dies ist aber erst eine zweite Frage, über die dann getrennt entschieden werden müsste.

1. Februar 2007, Riederer




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