Braucht die EU eine Verfassung?


23.02.2007 - 22.09 Uhr

Abschreckendes Beispiel Hanse.

-üg,Pdm (Pseudonym)

Ich weiß jetzt nicht, wie Sie das mit dem abschreckenden Beispiel letztendlich meinen.

Die Hanse wurde ursprünglich aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus gegründet (konkret: Bündnis gegen die damalige wirtschaftliche Seemacht Dänemark, die ein quasi Monopol im Heringsfang* besaß), sie erlebte IHRE BLÜTE IM KULTURELLEN (> Backsteingotik v.a. im Ostseeraum bis hin zur Nordsee) und sie zerging sich wiederum im Wirtschaftlichen.

Wir zehren immer noch von der Hanse im Kulturellen und sie ist uns zugleich Lehrbeispiel dafür, dass das Wirtschaftliche -sobald es die Oberhand im Denken der Menschen gewinnt- für sich allein nicht trägt und auch niemals tragen kann.

Je mehr die EU zu einer REIN WIRTSCHAFTLICHEN Union wird, um so bedeutungsloser wird sie im Langfristigen und im Tragenden. Je mehr sie sich hingegen auf ihre wirkliche Bedeutung konzentriert (d.h. auf die spezifische Art des Zusammenkommens und der Verständigung, die spezifische Art der Problemlösung abseits vergangener Großmachtstrategien) um so tragfähiger wird sie auch langfristig sein.

Wenn Sie D A S gemeint haben, stimme ich Ihnen voll und ganz zu.


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* Zum Hering vielleicht so viel: Auch wenn uns das aus heutiger Sicht merkwürdig vorkommt, so war doch der Hering zu Zeiten der Hanse das "Schwimmende Gold". Die Bedeutung des Herings mag man auch daran ermessen, dass das Wort "heri" (für das militärische Heer) vom Hering abgeleitet ist - vom Heringsschwarm.

Doch lassen wir jetzt den Hering Hering sein. Der Mensch ist jedenfalls nur um den Preis von (militärischer) Gewalt ein He(e)ring...




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