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15.01.2007 - 19.30 Uhr

Welcher Druck denn?

Hier sind wir beim Kernpunkt - Sie schreiben von "einem Druck" der uns dazu zwingt, ein Grosseuropäisches Reich zu werden.

Ich frage: welchen Druck meinen Sie denn? Militärpolitisch? Wirtschaftlich?

Der wirtschaftliche Druck kann nur in den Dumpinglohnländern selbst entschärft werden. Oder meinen Sie, wir sollten EU-weit wieder Kinderarbeit einführen und die Renten- Kranken- und alle anderen Sozialversicherungen abschaffen? Das kann man zwar wollen, aber wo bleibt der Nutzen für die Menschen?

Um in den Dumpinglohnländern aber produzieren zu können, braucht es eine EU. Ja - ganz recht. Unsere EU ist exakt hierfür geschaffen. Die Konzerne innerhalb der EU nutzen dies aus - bringen ihre Waren - produziert unter unmenschlichen Bedingungen - dann in den MediaMarkt, zu Aldi oder wohin auch immer. Und wir kaufen es. Schert es Sie/mich/uns denn wirklich, ob in China, Indien oder an der Elfenbeinküste die Menschen oder die Natur buchstäblich vor die Hunde gehen?

Oder meinen Sie mit "Druck" die Landwirtschaft? Hier beweist die EU doch par excellence, wie sehr wir den Afrikanern, Südamerikanern und Asiaten die Luft abdrehen. Wo kommen unsere Bananen her? Wo die anderen Südfrüchte? Wo der Soja, der Kaffee? Und zu welchen Bedingungen?

Oder meinen Sie den militärpolitischen Druck? Nun, dann frage ich, was denn derart stark die Nato militärisch bedroht? Ganz richtig. NATO ist das Stichwort - hier sind alle EU-Länder inklusive der Supermacht USA versammelt. Und nur diese NATO spricht - dank der Vorherrschaft der USA (die militärtechnisch überdies niemlas mehr einholbar sein wird) - als einzige mit nahezu einer Stimme. Die EU hat sich mehr als einmal als Spaltpilz erwiesen. Unfähig. Warum? Eben genau aus den von mir im vorigen Beitrag beschriebenen Gründen. Die EU besteht aus vielen unterschiedlichen und gewachsenen NATIONEN. Allesamt weit davon entfernt, sich aufgeben zu wollen.