2. Runde: Wen schützt die EU - Märkte oder Menschen?


19.12.2007 - 08.24 Uhr

Hallo Stefano und Andere

Waskow (Pseudonym)

Es ist gut, daß es noch jemand gibt, der sich öffentlich politisch zu äußern bereit ist.
Viele sind abgetaucht, nach der Devise: "Können ja doch nichts ändern". Und leider ist es im Moment auch so. Das politische Klima in Europa im Allgemeinen und in Deutschland im Besonderen wird von Lobbyisten, "Honorardemokraten", Schein-Oppositionen und politischen Hasardeuren von extrem rechts, extrem links und extrem religiös-fundamentalistisch bestimmt. Daß auf diesem politischen Misthaufen irgendwann eine politische und/oder religiös-politische Strömung entsteht, die dem gesamten maroden System, in dem wir uns derzeit befinden, erhebliche Probleme bereiten wird, ist gesetzmäßig.
Ich habe gegen ein vereintes Europa grundsätzlich nichts einzuwenden, es könnte sich sogar zum weltpolitischen Stabilitätsfaktor entwickeln. Solange aber maßgebliche Europa-Politiker und führende deutsche Politiker die USA als "globale Führungsmacht" anerkennen und preisen, solange man versucht, mit z.B. einer vollkommen unsinnigen Unabhängigkeit der Provinz Kosovo einen weiteren Pfahl ins Fleisch des seit Jahrhunderten instabilen Balkans zu treiben, und so lange man versucht den Russen durch laufende politische Bevormundung, durch ständig versuchten Export "westlicher Werte"(?) und einer gefährlichen militärischen Einkreisungspoltik ein permanentes Gefühl der Unsicherheit vermittelt, so lange wird es kein stabiles Europa geben.
Und was die Währung betrifft: Nichts gegen eine einheitliche Währung. Aber nicht unter dem Vorzeichen, unter dem sie entstanden ist. Nämlich als Pfand zur Zustimmung der Franzosen zur europäischen Einheit. Nicht unter den undemokratischen Verfahrensweisen, wie sie z.B. durch den Deutschen Bundestag gepeitscht wurde. Gegen die Meinung und die Bedenken der Volksmehrheit, übrigens. Fast diktatorisch... Und nicht mit den Wirkungen, die der EURO nach dessen Einführung in vielen Ländern verursacht hat. In Italien z.B. hat die Euro-Einführung ebenfalls eine Teuerungswelle ausgelöst. Mit den Folgen, dass auch die Italiener vom Brüsseler Inflationsschrott die Schnauze gestrichen voll haben.
Und wer hierzulande bestreitet, dass mit der Euro-Einführung auf dem Preissektor so ziemlich alles aus dem Ruder gelaufen ist, was aus dem Ruder laufen kann, ist entweder nicht von dieser Welt. Oder er wird für sein Negieren bezahlt. Siehe die in Deutschland tätigen "Institute". Wer wird denn bezweifeln wollen, dass ein aus Steuermitteln bezahltes und von der Gnade der politisch Verantwortlichen abhängiges Wirtschaftsinstitut und seine "Weisen" nicht das verkünden, was für die politische Stimmungsmache gerade benötigt wird.
Wie sagte doch der "demokratisch" gewählte ungarische Ministerpräsident Gyurcsany nach seinem Wahlsieg: "Wir haben morgens gelogen, abends und nachts". Ja, und hierzulande müsste man ergänzen: "Und mittags auch noch"
Es ist bedauerlich, daß aus der Geschichte keine Lehren gezogen werden. Daß durch Parteien und deren Führungskräfte immer wieder die gleichen Fehler begangen werden, welche die Welt speziell im vergangenen Jahrhundert mehrfach in eine instabile Lage mit verheerenden Folgen gebracht hat.
Und die Menschen "da unten", die die Zeche dann zu bezahlen haben, singen am kommenden Montag ihr "Heitschi-Bumbeitschi-BumBum", das "Eiapopeia vom Himmel", sind mit sich und der Welt zufrieden und warten geduldig, bis sie wieder einmal zur Schlachtbank geführt werden...
Am Freitag werden übrigens die Grenzen nach Ost-Europa geöffnet. Ohne im Vorfeld alle(!) möglichen und notwendigen Sicherungen zwischen den westeuropäischen und den osteuropäischen Polizeikräften eingebaut zu haben. Wieder eine verfrühte politische Entscheidung der Eurokraten (die alle weit entfernt von den offenen Grenzen wohnen) mit möglicherweise unabsehbaren fatalen Folgen für zunächst alle, die in Grenznähe wohnen. Warten wir´s mal ab, wie sich die Stimmung in Deutschland und Österreich entwickeln wird. Ob die unmittelbar Betroffenen nach wie vor noch "überzeugte" Europäer bleiben werden.




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