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13.01.2007 - 17.43 Uhr

Kulturelles Gegengewicht

Meiner Meinung nach ist für ein geeintes Europa eine gemeinsame Verfassung zwingend notwendig. Die Menschen in Europa sollen sich als Europäer fühlen können.
Voraussetzung dafür ist eine gemeinsame Verfassung. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner auf den die Einwohner Europas trotz der kulturellen Vielfalt berufen können. Zur Zeit ist es doch etwas sehr Abstraktes wenn ich von meiner Person als Europäer denke. Aber von anderen Nationen wird man heute schon als "alter Europäer" wahrgenommen. Eine Reisegruppe aus Japan wird kaum in der Lage sein die einzelnen Hauptstädte den jeweiligen Nationalstaten zuzuordnen. Sie sagen: wir waren in Europa.
Für die Außenpolitik der EU wäre es ein unbedingter Vorteil, würde sie bei Ihren Verhandlungen als ein geschlossener Machtblock auftreten und ihre Interessen vertreten. Im Gegensatz zu Heute wäre so etwas wie der Irakkrieg gegen die Position der EU nicht durchzusetzen gewesen. Auch die Eskapaden Russlands und Weissrusslands würden spurlos an den Pipelines vorübergehen, weil es zu riskant wäre einen Handelspartner dieser Größenordnung zu vergrellen.
Besonders die Rohstoffmärkte würden einen verlässlichen Handelspartner wie die EU zu schätzen wissen, und allemal mehr erreichen als ein Haufen desolat gegeneinander wirtschaftender Einzelstaaten. Ich denke da insbesondere an ein Gegengewicht für ein resourcenfressendes Land wie China.
Zu guter Letzt würde auch die Kultur und die Kunst von Europa profitieren. Ein breit aufgestelltes Angebot stellt eine bezahlbare Vielfalt für den "kleinen Mann" dar, Nicht Disney oder Hentai würden die Vorgaben machen. Die Welt würde auf Europa schauen, was dieser Gärbottich der Kulturen gebiert.
Vor 25 Jahren bin ich mit dem Interail Ticket durch Europa gereist ( leider nur westlich des Vorhangs) und bin daduch zu einem Europäer geworden. Ich wünsche mir das alle Einwohner sich dieser Möglichkeit bewusst werden und davon Gebrauch machen.