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Wen schützt die EU - Märkte oder Menschen?


14.01.2007 - 23.32 Uhr

Solidarität

bottom_quark (Pseudonym)

Warum sollte sich "Solidarität" in Europa herausgebildet haben? Fast jeder Despot auf der Welt nimmt doch für sich in Anspruch, seine Macht nur im Namen des Volkes auszuüben, kein afrikanisches Land, in dem nicht die Menschen in den Dörfern und Stämmen zusammenhalten. Ich glaube, Sozialismus im Sinne des Aufbaus einer Gesellschaft, die den Einzelnen materiell beschützt, der sich jeder Zugehörige aber auch unterzuordnen hat damit die Gemeinschaft funktioniert, ist eine sehr menschliche Eigenschaft und wurde bestimmt nicht in Europa erfunden.

Im Gegenteil kann man eher sagen, dass die freiheitliche, individualisierte Gesellschaft, in der jeder ein paar wenige, verbriefte Rechte besitzt, die ihm die Freiheit sichern selbst für sich zu sorgen ohne von autoritären Herrschern, die behaupten im Namen der Allgemeinheit zu sprechen gegängelt zu werden, eine europäische (englische?) Errungenschaft ist.

Europa ist zunächst eine Wirtschaftsgemeinschaft und das ist gut so. Ich erwarte von der EU nicht mehr, als dass sie dafür sorgt dass wir weiterhin eine so wunderbar stabile Währung haben, dass es weiterhin einen freien Personen und Warenverkehr überallhin gibt, dass z.B. das Patentwesen vereinheitlicht wird (ist besonders wichtig für kleine Betriebe, die sich kein Heer von Patentanwälten leisten können), dass weiterhin Grundlagenforschung auf einem Niveau finanziert wird, die uns Konkurrenz mit den USA, Japan und in Zukunft Indien und China erlaubt, dass über kurz oder lang alle Europäer Englisch sprechen und so weiter.

Alles soziale ist, bis auf eine Sicherung in Härtefällen, Sache der Bürger und der Staat hat sich zurückzuhalten.

Grüße,
Alex




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