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Wen schützt die EU - Märkte oder Menschen?


15.01.2007 - 16.28 Uhr

Wen schützt die EU - Märkte oder Menschen?

Hans-Christian Rump

Zunächst einmal ein ganz dickes Lob dem DLF und seinen Redakteuren für diese Sendereihe und der Möglichkeit für den Zuhörer mitzudiskutieren. Weiter so! Dem Euro-Skeptizismus gilt es, eins auszuwischen. Wer wie die Engländer nur einen Freihan-delszone will, der kann "draußen" als "Assoziierter" bleiben. Nur eine "Vereinigte Staaten von Europa" hat politische Zukunft, kann mitspielen im Konzert der Großmächte.

Das gilt auch für den Sozialbereich. Der ZEIT-Redakteurin ist Recht zu geben: Wir sollen uns vor der Globalisierung nicht fürchten, aber auch nicht auf die Schein-argumente der Konzerne hereinfallen, die immer mit dem Argument "Wettbewerb" oder "Markt" den Abbau von erreichten Sozialstandards fordern. Das schließt ja ein Mehr an Flexibilität nicht aus.

Der von ihr zitierte luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker ist ein politisches As unter den europäischen Politikern, ein Staatmann von europäischem Format. Nicht zuletzt die Zuerkennung des renommierten "Karlspreises der Stadt Aachen" beweist sein Format. Seine Forderung einer "Europäische Sozialunion" - das ist kein Traum, sondern notwendige Ergänzung zur erreichten Wirtschaftunion (balance of powers), so notwendig und vorteilhaft wie das "Schengener Abkommen", wie die EU-Verfassung, die allerdings weniger Paragraphen im eigentlichen Text haben sollte, damit sie überschaubar und verständlich bleibt.

Bürger, mischt Euch ein! Vorwärts Europa!

Hans-Christian Rump

Dem Wirtschaftsredakteur Gerst wäre zu empfehlen, einmal einen Monat lang von der Sozialhilfe zu leben und den Gang eines Sozialhilfeempfängres beim Sozialamt zu begleiten. Sein Bericht wäre sicher spannend zu lesen.




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