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16.01.2007 - 21.35 Uhr

Mehr Macht - auch für die Bürger

Mehr Macht für Brüssel ? Ich sage ja dazu. Wie sonst sollen strukturelle Mängel, die europaweit, zum Teil weltweit die Handlungsfähigkeit der Menschen einengen werden, gelöst werden ? Ich denke hier an den demographischen Umbruch, der ohne grundlegend neue Ansätze zur Finanzierung der Renten tiegreifende Verwerfungen in der (nicht nur deutschen) Gesellschaft hinterlassen werden. Ich denke ebenfalls an die Energiewirtschaft, in der Monopolisten kaum einer Kontrolle unterworfen sind und Gelddruckmaschinen, wie die Heizölbindung beim Gas nicht abschalten müssen. Bei den Themen Agrarsubventionierung, Gentechnik und den vielen anderen Bereichen bekommt man ebenfalls europaweit Bauchschmerzen. Nun steht die eigentliche Bewährungsprobe für Brüssel noch aus - hat man bisher unter Berücksichtigung der partikularen Interessen bei vielen Initiativen noch gezaudert, so werden in naher Zukunft tiefgreifende Änderungen in unserem Geldbeutel, unserer Umwelt und in den Tiefenschichten der menschlichen Seele substanzielle Schritte zur dauerhaften Existenzsicherung der Europäer erzwingen. Hier steht nichts weniger als die Frage, ob die Menschheit die nächsten 10.000 Jahre noch weiterleben will, auf der Tagesordnung. Wenn der Europäer nicht lernt, zu teilen, wenn Europa nicht lernt, zu teilen, wird es kein gutes Ende nehmen. Aber bekanntlich wächst mit den Aufgaben ja auch das Potenzial. Guten Willen und eine erkleckliche Anzahl von hellen Köpfen mal unterstellt, sollte dies auch gelingen. Aber eben nur, wenn auch die Bürger mitgenommen werden, bzw. von den Bürgern die Politiker mitgenommen werden. Dies kann nur über europaweite Abstimmungen zu den wichtigsten Themen gelingen. Dies zu ermöglichen, sollte oberste Priorität haben. Ethische Eckpfeiler in den Boden rammen, Leuchtürme für die zu bauen, die in der durchökonomisierten Welt die Orientierung verloren haben, innere Zufriedenheit und materielle Grundsicherung für alle einzufordern und einen gesellschaftlichen Diskurs über die einzuschlagende Route zu beginnen (wie hier geschehen) - dies erwarte ich von Brüssel. Ich denke, Brüssel kann die Weisheit eines ganzen euopäischen Volkes als Antwort erwarten, wenn es denn nur mal gescheit gefragt würde.