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Braucht die EU eine Verfassung?


10.03.2007 - 16.19 Uhr

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-üg,Pdm (Pseudonym)

Wie soll das in die Welt kommen, was Sie da gedanklich überaus präzise beschrieben haben ?

Es gibt keine Akteure, die -allmächtig und gebieterisch- die Menschen auf Dauer zu Handpuppen und ausführenden Organen degradieren könnten. Selbst die ach so "machtvollen" G 8 - Staaten und Großunternehmen nicht.
Sie mögen Vereinbarungen treffen, Papiere und Absichtserklärungen zustandebringen, Letztgenannte mögen durch gezielte Einflussnahme, ggf. Korruption bis hin zum Militärputsch, das Tun der Menschen nach ihren Gusto zu gestalten versuchen. Doch alle diese Gestaltung ist allenfalls eine negative - eine, die etwas am Boden hält, etwas zu hindern sucht...

Etwas Positives, Schöpferisches und langfristig Tragfähiges in die Welt zu setzen, daran geht m.E. die sog. "old economy" ebenso vorbei wie die von Ihnen beschriebene "new economy". Verhaltensänderungen, Änderungen überhaupt haben mit einem Wertewandel zu tun und Wertewandel fängt beim Einzelnen an. - Ja, es gibt Tausende, vielleicht Millionen Beispiele dafür, dass durch politische Propaganda und kommerzielle Werbefeldzüge das Verhalten der Menschen verändert worden ist, was sich dann über lange Zeit allerdings als UNHALTBAR im wahrsten Sinne des Wortes erwies. Und es gibt Dutzende Beispiele dafür, dass durch individuell gewonnene Überzeugung, durch sich gegenseitig bestätigende, unscheinbare Veränderungen wirklich Bleibendes in die Welt kam.
Daran gilt es anzuknüpfen.
D.h. Kein Anschließen an scheinbar machtvolle Tendenzen gleich welcher Art, kein Mittun bei dem, was da im hoher Anzahl daherkommt, sondern in einem langen Zeitraum GERADE EIN LÖSEN VON DER HOHEN BEDEUTUNG, DIE WIR DER BLOSSEN ZAHL BEIMESSEN. Das nenne ich Wertewandel.
Sie, die aufgehäufte Zahl, ist Anhaltspunkt. Sie ist gewiss wichtig bei allen technischen Dingen, die auf den Millimeter genau berechnet werden müssen. Was nun das Leben angeht und die Wertschätzung des Lebens, was den von mir angedeuteten kulturellen Wandel angeht, dafür sind all die Zahlenkolonnen vollkommen zweitrangig.

Die Erkennbarkeit, die Unterscheidung eines Baumes vom anderen geschieht nicht dadurch, dass der eine Baum 10,7 cbm, der andere nur 10,4 cbm Holz aufweist. Alle Menschen, außer dem Forstwirt vielleicht, werden sie anhand der zutagetretenden erkennbaren GESTALT unterscheiden. So ist es mit allen Dingen, die für uns wichtig und bedeutend und wesentlich sind.

Es ist gewiss ein Missverständnis, wenn wir Armen und Händen, die uns -ausgestreckt- so sehr von Nutzen sein können, nun auch noch die Aufgabe des Denkens überließen.

Arme und Beine sind Gliedmaßen und MITTEL unseres Körpers. Der Körper, der ohne diese Mittel wäre, könnte für sich nicht existieren ohne Hilfe von anderen. Die Mittel -Arme und Beine also- können aber ohne Körper weder im einen noch im anderen Fall existieren.

Was ich sagen will: All diese Diskussionen kranken für mich daran, dass sie Zweck und Mittel umdrehen, Zweck und Mittel regelrecht vertauschen.

Die Wirtschaft ist unser MITTEL zum Auskommen in der Welt. Sie ist uns hoffentlich im hohen Maße zweckdienlich. Das Bedeutungsstiftende aber, das, was das Leben an sich ausmacht, ist sie nicht. Was das ist, kann nicht für uns entschieden werden -von keinem erlauchten Gremium, gleich welcher Art es ist- nur mehr und mehr VOM EINZELNEN MENSCHEN SELBST.




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