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2. Runde: Mehr Macht für Brüssel?


10.07.2007 - 22.59 Uhr

Ein Europa der Bürger - ein Europa der Völker

el_crocodilo (Pseudonym)

Um das Wohl der Völker Europas - also der Bürger Europas - zu gewährleistn, muss die EU von ihrer gesamten Konzeption her neu gestaltet werden. Dabei muss - wie auch schon viele Politiker erkannt haben - das Prinzip der Subsidiarität gelten. Das bedeutet, dass immer die dem Bürger nächstgelegene politische Einheit, die sinnvollerweise ein Problem zufriedenstellend lösen kann, zuständig sein soll. Es ist z. B. logisch und sinnvoll, von den Kommunen festlegen zu lassen, wie hoch die Kosten der Unterkunft bei Sozialleistungen zu bemessen sind, da sie am schnellsten erfahren, wie sich das Mietniveau bei ihnen entwickelt. Hingegen ist es vernünftig, das Polizeirecht wenigstens auf Landesebene zu gestalten, damit der Gangster auch bei Wechsel der Gemeinde von der Polizei verfolgt werden kann.

Die Menschen Europas müssen sich mit all ihren Eigenheiten kultureller und geschichtlicher Art in ihrem Heimatland wiederfinden. Wieso soll der Deutsche dem Spanier vorschreiben, wie er seine Paella zuzubereiten hat. Warum sollte der Brite dem Schweden vorschreiben, wie er seine Möbel zu fertigen hat. Will der Schwede sie außerhalb seines Landes verkaufen, mag er sich an die Bestimmungen des Landes halten, in das er die Möbel liefern will. Es ist nicht notwendig, alles bis ins kleinste Detail vortzuschreiben und so jedgliche Initiative im Keim zu ersticken oder doch zu erschweren.

Die EU sollte sich nur auf ganz wenige Gebiete beschränken und dort dann auch nur Rahmenrichtlinien treffen, die genügend Spielraum für die einzelnen Länder lässen. Wir alle wollen doch ein Europa freier Völker und nicht einen zentralistischen Superstaat in Brüssel, der alle über einen Kamm schert und die Völker gängelt!

Trotz aller eifrigen Lippenbekenntnisse unserer Politiker und anderer Staatsmänner und Staatsfrauen entwickelt sich peu à peu Europa zu einem gigantischen Staatsapparat, bei dem irgendwelche ideologisch verblendeten Kommissare in die Trillerpfeife blasen und der Rest Europas zu springen hat. Es geht schon lange das Gerücht, dass die Mehrzahl der deutschen Gesetze lediglich Umsetzungen von EU-Richtlinien in deutsches Recht darstellen.

Europa ist zur Ideologie geworden. In einer Zeit, in der die Menschen dem Christentum mehr und mehr den Rücken kehren, und alle erkennen, dass der Sozialismus nachweislich als System nicht zu verwirklichen ist (weil der Mensch dafür zu unvollkommen ist), versuchen einige EU-Gläubige den Menschen eine neue Heilslehre zu verkündigen. Sie lautet: "Schafft die Vereinigten Staaten von Europa, unterwerft Euch der EU-Regierung in Brüssel, so werdet Ihr auf Erden das Paradies finden". Das ist natürlich Humbug. Doch die EU-Befürworter werben eifrig mit geradezu missionarischem Eifer für den immer größer werdenden bürokratischen EU-Apparat. Die Massenmedien verkünden die "frohe Botschaft" vom europäoschen Paradies. Wer daran öffentlich zu zweifeln wagt, gilt entweder als nicht informiert, dumm, rechtsradikal oder alles zusammen.

Jeder, der nicht mitsingt: "Ich glaube an Europa, der allmächtigen Idee von den Vereinigten Staaten von Europa" ist in den Augen der EU-Ideologen ein Ketzer. Es wird Zeit, dass ein staatspolitischer Europa-Luther eine Europa-Reformation einleitet und dem Treiben der Ideologen ein Ende bereitet!

Soll Europa gelingen, muss es sich auf das aller Notwendigste beschränken. Ein Mensch, der nicht aufhört zuzunehmen, gefährdet seine Gesundheit. Hört Europa nicht auf, Macht anzuhäufen, wird es an der Unzufriedenheit der Völker zugrunde gehen.

Wenn die EU dies nicht beherzigt, wird sie irgendwann auch diejenigen, die sie jetzt so vehement vorantreiben wollen enttäuschen. Denn die Entäuschung wird auf jeden Fall kommen, weil nichts, das von Menschen geschaffen worden ist, je vollkommen sein kann. Dann aber wird die Stimmung in ihr Gegenteil umschlagen. Soweit muss es aber nicht kommen!

Darum lasst uns der EU eine Schlankheitskur verordnen. Die EU ist schon viel zu gefräßig geworden - kein wunder Macht ist ja auch was tolles!




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