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Braucht Europa Grenzen?


05.01.2007 - 16.56 Uhr

Europas Grenzen

Gerd-Heinrich Dr.Kemper

Europa ist schon durch seine Bezeichnung geografisch, kulturell, wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht unbegrenzt. Man kann nicht jeden Punkt der Erde als Teil Europas deklarieren. Die Amerikaner, die aus strategischen Gründen die Türkei gerne als Mitglied der EU sehen, würden sich wahrscheinlich schwer tun, Mexiko oder andere lateinamerikanische Staaten in die Vereinigten Staaten aufzunehmen. Sie würden es als absurd ansehen, selbst die Türkei in die USA aufzunehmen. Dabei dürften sie eigentlich von der Bevölkerung her, die als ein "melting pot" von scharzen, weißen, gelben Einwanderern und roter Urbevölkerung verstanden wird, keine Schwierigkeiten mit der Aufnahme anderer Teile der Welt in den Staatsverband haben.

Die Sowjetunion sollte ein Verband aller sozialistisch denkender Staaten und Völker werden. Auch Deutschland sollte ursprünglich in die UdSSR aufgenommen werden. Später wurde die UdSSR ein russischer Nationalstaat, die nationalen Gegensätze wurden durch die Große Sozialistische Revolution nicht beseitigt, sondern nur verdeckt. Nach der Wende brachen sie wieder auf, wie z.B. im Baltikum. Dasselbe spielte sich im Vielvölkerstaat Jugoslavien ab. Man setzt die Zukunft Europas aufs Spiel, wenn man durch ständige Erweiterungen seine Wurzeln zu leugnen versucht.




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