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Mehr Macht für Brüssel?


11.01.2007 - 21.42 Uhr

Brüssel ist nicht Schuld

milano (Pseudonym)

So sehr ich Ihrer Beschreibung der verheerenden Auswirkungen der EU auf die Agrarkultur in Europa zustimme, so wenig kann ich nachvollziehen, dass "Brüssel" daran Schuld seinn soll. Alle politischen Kräfte sind im Großen und Ganzen Vollstrecker der sogenannten Marktkräfte, d. h. der Kräfte, die im Besitz der wichtigsten Produktionsfaktoren sind, Kapital und Boden. Und die Kapitalvermehrung steuert auch die politichen Kräfte und führt speziell auf dem Agrarsektor zu betriebswirtschaftlichem Fortschritt, aber im Hinblick auf das gesunde dörfliche Leben zu gesellschaftlichem Rückschritt. Das ist gewissermaßen systemimmanent. .
Eine Änderung wird erst dann eintreten, wenn unsere gewählten Volksvertreter sich von der Macht der Lobbyisten lösen und von der Ökokratie zur wahren Demokratie finden und den gesamtgesellschaftlichen Prozess im Auge haben. Dazu müssen wir Bürger sie immer wieder in geeigneter Weise drängen und durch Mitarbeit befähigen, aber auf keinen Fall mit unzutreffenden Formulierungen konfrontieren. (ich will das Wort Beschimpfungen vermeiden).
Eine Anmerkung noch : in der ehemaligen DDR wurde auch die Agrargroßraumwirtschaft betrieben, aber der Erhalt der Dörfer war praktizierte Politik, in allen Dörfern waren Gemeindezentren geplant mit Arzt, Gemeindeschwester, Post, Einkaufsmöglichkeit usw., in etlichen schon vorhanden und heute noch als ungenutzte Gebäude zu besichtigen.




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