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2. Runde: Braucht die EU eine Verfassung?


24.09.2007 - 08.20 Uhr

Ungebildet?

Waskow (Pseudonym)

Hallo Herr "Gantenbein",

auch ich bin Europäer. Aber zuerst Deutscher (im Positiven Sinne). So wie der Pole zuerst Pole, der Franzose zuerst Franzose, der Tscheche zuerst Tscheche usw. ist.
Auch vor 100 oder 150 Jahren konnten die Deutschen ihre Existenz außerhalb der Landesgrenzen aufbauen. Genug Beispiele u.a. aus der Wanderbewegung nach Amerika hat es gegeben. Einer meiner Söhne ist übrigens als Arzt in die Schweiz gegangen. (kein EU-Land) Fragen Sie mal: warum? Und das ging auch ohne eine Brüsseler Eurokratie. Und mir ist es, schlicht und ergreifend vollkommen egal, ob ich an einer europäischen Außengrenze einen Pass zeigen muss. Wenn ich nichts zu verbergen habe, geht auch für mich der Grenzübertritt ohne nennenswerte Probleme ab.
Was uns übrigens der EURO gebracht hat, zeigt seit Jahren die Entwicklung in der eigenen Geldbörse. Auch wenn da noch ein paar Unbelehrbare (und/oder politsch Überkorrekte) über die sogenannten Vorteile einer "grenzenlosen" Währung philosophieren...
Und was die "Dummen" in Deutschland anbetrifft: Ich wäre mit Pauschalisierungen nach unten vorsichtig, denn "Nach Oben" lassen Sie die Pauschalverurteilungen auch nicht gelten. Die u.a. politische Reife der jungen Menschen hat etwas mit der Bildung in der Schule, der Ausbildung im Beruf, der Integration in Organisationen, Vereinen, Gruppen zu tun, die im gesellschaftlichen Interesse tätig sind. Und da werden die Rahmenbedingungen nun einmal durch den sog. Gesetzgeber vorgegeben und geschaffen. Wenn in einer Kommune, wie in meiner Stadt (Ost-Zone sozusagen), eine Haushaltssperre die andere jagt, seit Jahren "freiwillige" Aufgaben der Stadt, wie Jugendarbeit, kulturelle Freizeitangebote gestrichen, Kultur-und Freizeiteinrichtungen geschlossen werden, muss man sich über das, was Sie da erlebt haben wollen, nicht wundern. Fahren Sie mal in den deutschen Rand-Osten und schauen Sie sich die dort herrschenden Bedingungen an, welche die Menschen nach 17 Jahren sogenannter "Einheit" vorfinden. Da braucht sich niemand, der mal politische Verantwortung getragen hat oder noch trägt, über Frust, Wut und Extremismus aufzuregen... Übrigens haben Studien über den Zustand der Bildung in Deutschland ausreichend Argumente hinsichtlich der Ursachen bezogen auf die von Ihnen angesprochenen Wirkungen gezeigt.
Und wenn u.a. ein "Sauerländer Volksschüler " (nichts gegen Volksschüler), der seit Jahren auf höchster Ebene die Geschicke der Bundesrepublik vergeblich zu lenken versucht, glaubt, den Bürgen politische und ökonomische Zusammenhänge erklären zu müssen, da hat das schon etwas mit Arroganz "auf höchster Ebene" zu tun. (Habe zwei abgeschlossene Studien, darüber hinaus weitere zwei abgeschlossene Berufe, und bin seit 18 Jahren selbständig)
Ja, und zum Thema "in die eigene Tasche wirtschaften".:Hier verweise ich in diesem Gremium noch einmal auf die Sendung eines, nach meiner Auffassung, untadeligen Journalisten Theo Koll: "Das Kartell". Hier ging es über die, für den Verbraucher unseligen Verfilzungen zwischen Politik und Energiekonzernen und umgekehrt. Und wer diese Sendung gesehen hat, braucht keine weiteren Erläuterungen, worum es einigen (übrigens nicht wenigen) politschen Entscheidungsträgern geht. Und das scheint in Brüssel nicht wesentlich anders zu sein...




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