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2. Runde: Wen schützt die EU - Märkte oder Menschen?


04.11.2007 - 15.29 Uhr

Schutz der Menschen?

Waskow (Pseudonym)

Gestern wurde auf einem öffentlich-rechtlichen Sender ausgestrahlt, wie Deutsche an der Grenze zu Luxemburg vom deutschen Zoll nach "Schwarzgeld" gefilzt wurden.
Die Art und Weise der Visitationen an einer offenen europäischen Grenze, an einer Grenze, die nach Schengen überhaupt nicht mehr existiert, war m.E. entwürdigend und erinnerte fatal an das, was Menschen bei der Ausreise aus der bzw. der Einreise in die DDR über sich ergehen lassen mussten.
Die Angst der deutschen Finanzbehörden vor "Schwarzgeldtransfers", vor Steuerverlusten scheint so groß zu sein, dass eine unbeschwerte freie Reise über eine offene europäische Grenze anscheinend nur auf dem Papier oder für einige "Auserwählte" möglich ist. Zumindest über eine Grenze in ein Land, wo die Geldgier des Fiskus noch nicht die Ausmaße wie in Deutschland erreicht hat.
Die Kommentare der Gefilzten sprachen Bände. Man darf getrost davon ausgehen, dass die Betroffenen, die nach ihren Angaben teilweise nur zum Einkaufen nach Luxemburg gefahren sind, von einem sogenannten vereinten Europa die Schnauze gestrichen voll haben.
Und es darf doch wohl als politischer Treppenwitz angesehen werden, wenn die Politik einerseits von einem vereinten, grenzenlosen Europa schwafelt, wo angeblich jeder unbeschwert über die ehemaligen Grenzen hinweg fahren, einkaufen, nach seiner Fasson selig werden kann. Und wenn, wie in diesem Falle gezeigt, der Zoll an der luxemburgischen Grenze Autos auseinandernimmt, Menschen filzt, damit um Gottes Willen keiner mehr als ein paar hundert Euro hin und her transferiert.
Wo bleibt denn hier die vielgepriesene Freiheit? Lachnummer, kann man da nur sagen...
Und die EU befasst sich damit, dass der Wein nur noch Wein heißen darf, wenn er aus Trauben hergestellt worden ist. Also Schluss mit Äppelwoi, liebe Hessen. Nach EU mglw. nur noch "Gärmost", Blubbermost", "Äppelalk" oder so ähnlich.
Und/oder damit, dass mehr"dringend benötigte ausländische Fachkräfte" nach Europa herein dürfen. Ungebremst, natürlich und ohne biometrische Daten sowie ohne Fingerabdruck auf dem Reisepass. Pyrotechniker und Sprengmeister aus dem Nahen Osten, wenn´s genehm ist...
Überwachung, Registrierung, Erfassung gilt nur für Westeuropäer, versteht sich.
Wie dumm muss man den eigentlich sein, wenn man den sogenannten "Wohltaten" eines VEREINIGTEN EUROPA noch Glauben schenken soll?




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